Mit Hilfe der vor allem den eigenen Pfründen verpflichteten griechischen Abgeordneten, die zwischendurch im Nebensaal einer Fußballübertragung frönten, passierte das neue Spardiktat der Troika als Voraussetzung für neue Finanzhilfen gestern das Parlament. Wie es sich für degenerierte Demokraten gehört, wurden die 45 Abgeordneten der Regierungsparteien, die ihrem Gewissen folgten und bei der Abstimmung eine abweichende Meinung dokumentierten, aus den Parteien der Regierungskoaliation ausgeschlossen. Damit ist die griechische Brüning-Version weiter auf der “Erfolgspur”, um -22% werden nun die Mindestlöhne gesenkt, auf 586 Euro Brutto, für Jungendliche unter 25 Jahre sogar um -32%, auf 525 Euro Brutto. Das Arbeitslosengeld für 12 Monate wird gekürzt auf 322 Euro im Monat, von 461 Euro. Das Lohnniveau im privaten Sektor soll um 20% reduziert werden, durch auslaufende Branchentarifverträge. Künftige Lohnerhöhungen müssen ausgesetzt werden, bis die landesweite Arbeitslosenquote unter 10% fällt, bei zuletzt 20,9% keine wirkliche Perspektive usw. Wie in der Weimarer Republik kassiert man für diese Wirtschafts- und Finanzpolitik die in einer gnadenlosen wirtschaftlichen Abwärtsspirale mündet Widerstand und einen der sich radikalisiert. Bürgerkriegsähnliche Zustände, Vandalismus, Plünderungen und Brandstiftungen kennzeichneten gestern Abend das Bild in der Athener Innenstadt:
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